Im September waren Na’vii und ich in der Nähe von Uppsala, in Schweden. Die 1100km Fahrt haben wir teils mit dem Zug und dann mit dem Auto mit Freunden aus Schweden absolviert, und klein Na’vii zeigte sich als optimaler und cooler Hund in allen Reisesituationen. *superlieb*
Na’viis Züchterin hatte für uns den schwedischen Wesenstest für den gesamten Wurf arrangiert und am nächsten Tag ein Training bei Niina Svartberg ( mit dem Bruder zu Na’viis Mutter, Skoj, letztes Jahr Vizeweltmeisterin Obedience). Dies findet immer als Individualtraining statt, bei dem man 3 Trainingseinheiten mit 20, 15 und 15 Minuten hat. Wir waren 6 Teilnehmer, so dass es ein wirklich intensives Training war. Ich verstehe ja recht gut schwedisch, so dass ich auch aus dem Training der anderen Teilnehmer etwas mitnehmen konnte.
Ich wollte bei einigen Übungen einfach, dass Niina mal drüber schaut, da ging es mehr um Kleinigkeiten. Vor allem das Abrufen mit Steh ist eine Baustelle, erst hatte Na’vii aufgrund ihrer Probleme mit Antizeckenmitteln massive Müdigkeitsprobleme gehabt, die aber seit einigen Wochen zum Glück vorüber sind. Bis dahin hatten wir viel Tempo trainiert, aber nun, da die Energie zurückkommt, ist eher das schnelle Stehen schwer, da Na’vii , ganz anders als Cayuga etwas reaktionslangsamer und denkender ist. Wir sind dort aber auf einem guten Weg, und haben es einfach ein paar mal mit Niina geübt, ebenso das abrufen mit Platz. Dies trainiert sie vornehmlich aus dem Abrufen aus dem Steh, um dem Hund noch einen klareren Kontext zu gewähren. ( immerhin braucht man es ja nur aus dem Steh….). Außerdem haben wir am Tempo auf kleineren Strecken geübt, nicht so sehr Na’viis Stärke.
Für die zweite Trainingseinheit hatte ich mir ein Prüfungstraining gewünscht, da ich die Maus hier bisher ( schande über mich) schlecht vorbereitet habe. ( für alle denen es unklar ist, schaut auf meiner HP unter den 3 wesentlichen Trainingssäulen, außerdem meine 2. DVD). Hier zeigte sich Na’vii generell etwas abgelenkter, und es zeigte sich das, was mich eben etwas „sorgt“, dass sie zwischen den Übungen dann wegdriftet. Man kann sie gut wieder holen, aber dennoch…
Niina hatte sich auch meine Trainingsvideos bei Youtube angesehen. Sie hat Na’viis sehr guten Aufbau gelobt, und wir haben eine spannende Diskussion gehabt über das Thema Clicker. Sie nutzt, ebenso wie ich, den Clicker vor allem im Aufbau, um sehr exakte Details zu trainieren. Sie war sehr begeistert, wie gut mir dies gelungen ist. Dennoch fällt ihr zunehmend mehr auf, dass gerade so genaue Trainer oftmals sehr „stumpf“ belohnen, also „klick, Belohnung“, und sich sozial kaum noch einbringen. Insbesondere war ihr bei mir aufgefallen, dass ich teilweise das Korrekturwort zu negativ belegt nutze, und vor allem generell mehr negatives Feedback mündlich gebe und positives eben mit einem „Gerät“, also „nicht-sozial“. Dabei ist bei einem soften Hund ( bei anderen aber auch) noch mehr die Gefahr gegeben, dass der Hund Probleme mit der „sozialen Form“ von Belohnungen hat, also auch in Prüfungen.
Sie empfahl mir also, nicht mehr den Clicker zu nutzen, sondern vor allem mein markerwort. Außerdem soll ich mich selbst viel stärker am Belohnen beteiligen.
In meiner nächsten Trainingseinheit nutzte ich das, um einige Dinge zu trainieren. Apport über die Hürde, Box, Fuß gehen, Positionen aus der Bewegung, Distanz. Dabei lag der Fokus auf neutralen Korrekturwörtern und einem sehr aktiven „mitfreuen“, dabei auch das Herausgeben der Bellohnung immer mehr zu verzögern.
Der Effekt bei Na’vii war überwältigend!!!! Die sprühte förmlich über vor Glück, Freude und Energie! Die Zuschauer spachen mich an, dass sie unsere Glücklichkeit wirklcih spüren könnten. Es war gar nicht so sehr, dass es sich IN mir so anders anfühlte ( vom „Zufriedenheitsgrad mit dem Hund“ her gesehen), sondern ich es einfach nur viel aktiver zeigte. Welch ein Effekt!!! Ich habe dem immer zu wenig Bedeutung zu gemessen…
Heute morgen habe ich wieder so trainiert, und es macht uns beide total glücklich! Ich freue mich über diese total simple, aber für uns wahnsinnig effektive Erkenntnis, die mir mal wieder zeigt, wie wichtig es ist, jemanden zu haben, der einen beobachtet. Ich danke Niina!